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Anika Fiebich

Fallspezifisches Betriebliches Eingliederungsmanagement

KURZBESCHREIBUNG: Fallspezifisches Betriebliches Eingliederungsmanagement (Von-Fall-zu-Fall BEM) ist ein Verfahren zur Eingliederung eines Beschäftigten in das Unternehmen nach einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als 6 Wochen innerhalb der letzten 12 Monate. In dem Intensiv-Training erwerben Sie alle Kenntnisse und Kompetenzen, die Sie für die erfolgreiche Leitung eines Von-Fall-zu-BEM benötigen.

Zielgruppe: Arbeitgeber, Führungskräfte, Team- und Filialleiter, Personalbetreuer
Teilnehmeranzahl: 2-12
Format: Präsenz
Empfehlung: Ergänzen Sie dieses Training mit  Gesundheitsförderung und Gesundheitsgespräche im 2-Tages-Programm
Konzept, Programm und Methoden:
– Mehr-Stufen-Programm: Der Baum des Von-Fall-zu-Fall-BEM 
– Baum-Zweig-Methode nach dem Work HEART Training Konzept zum Entwickeln von Maßnahmen bei komplexen BEM-Prozessen nach Gesundheitskriterien sowie personellen und finanziellen Kriterien des BEM-Falls 

Das Training erfolgt anhand der Metapher eines Baumes von den Wurzeln (der Ausgangssituation) über den Stamm (das Informationsgespräch) hin zu den Ästen und Zweigen (den möglichen Prozessabläufen, die fallspezifisch erfolgen). 

Zu Beginn des Trainings erwerben Sie umfangreiches Wissen zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement, den rechtlichen Grundlagen, möglichen Prozessabläufen und beteiligten Akteuren und Partnern. Sie erstellen eine Einstiegskonzeption zur Vorauswahl von Maßnahmen, Akteuren und Partnern für verschiedene BEM-Fälle unter Berücksichtigung der Rechte und Pflichten sowie Zuständigkeiten für Anträge um finanzielle Realisierbarkeit der Maßnahmen.  In simulierten Auszügen eines Informationsgesprächs zum BEM trainieren Sie kompetenz-orientierte Gesprächsführung und das Erstellen eines Maßnahmenentwurfs zur Bewältigung der Arbeitsunfähigkeit im jeweiligen BEM-Fall. Sie erwerben Kompetenzen zum Erstellen von Situationsanalysen, Maßnahmenplänen, Verlaufs- und Abschlussprotokollen sowie der Entwicklung von BEM-Maßnahmen nach Gesundheitskriterien, personellen und finanziellen Kriterien. Das Training endet mit einem Ausblick auf eine Gefährdungsanalyse psychischer Belastungen für die Entwicklung allgemeiner Präventionsmaßnahmen (z.B. wenn ein Burnout-Fall auf Arbeitsbedingungen zurückgeht, die auch andere Mitarbeiter betreffen). 

Fallspezifisches Betriebliches Eingliederungsmanagement wird aus ökonomischen und sozialen Gründen besonders kleinen und mittelständigen Unternehmen empfohlen (z.B. vom Landschaftsverband Rheinland), kann aber auch für größere Unternehmen eine attraktive Alternative zum BEM als Managementsystem über den Betriebsrat sein. Empfohlen wird, dass auf einen BEM-Leiter maximal 10-15 Mitarbeiter kommen.

Erworbene Schlüsselkompetenzen
  • Umfangreiches Wissen zu den rechtlichen Grundlagen des Betrieblichen Eingliederungsmanagments (BEM), Datenschutzbestimmungen, Initiierung eines BEM-Prozesses
  • Umfangreiches Wissen zu den Rechten und Pflichten von unternehmensinternen Akteuren (Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsrat, Personalabteilung etc.) sowie den Zuständigkeiten von externen Partnern/Leistungsträgern (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften etc.) für fallspezifische BEM-Maßnahmen
  • Erstellen einer Einstiegskonzeption zu verschiedenen BEM-Fällen: Herausarbeiten der Ausgangssituation und Treffen einer Vorauswahl an möglichen Maßnahmen, Akteuren und Partnern für den jeweiligen Fall 
  • Erstellen einer Situationsanalyse mit Profilvergleich von Anforderungsprofil und Fähigkeitsprofil
  • Umfangreiches Wissen zu Kommunikationstechniken im Gesundheitsgespräch (Aktives Zuhören, einfühlsame Kommunikation, Kompetenzorientierte Gesprächsführung etc.)
  • Anwendung von Kommunikationstechniken und Entwickeln einer BEM-Strategie im Informationsgespräch übers BEM
  • Kenntnis von Organisation und Koordination von BEM-Prozessen, Erstellen von Maßnahmen-Plänen
  • Auswahl von BEM-Maßnahmen nach Gesundheitskriterien sowie personellen und finanziellen Kriterien des jeweiligen BEM-Falls
  • Kenntnis von Methoden zur Evaluation und Wirksamkeitskontrolle von BEM-Maßnahmen
  • Erstellen von Prozessverlaufsprotokollen und einem BEM-Abschlussprotokoll
  • Kenntnis zum Durchführen einer Gefährdungsanalyse psychischer Belastungen am Arbeitsplatz